Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Mi 30. Nov 2011, 18:05

Kleine Korrektur:
Ich las: " Patrini fuere Georghius ...", habe aber falsch gelesen und den unteren Bogen des darüber stehenden J von Johannes als h im Namen "Georgius" gedeutet.
:sad:
Die Fragestellerin felizitas kann uns vielleicht sagen, ob es eine Clara Elisabeth Nelke (bzw. in der fem. Form Nelkin) gibt.
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 30. Nov 2011, 18:10

Mir ist aufgefallen, ob nicht nach
sculteto ex...ein Ortsname kommt..., den ich aber nicht entziffern kann.
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 30. Nov 2011, 18:27

..mit etwas Phantasie aufgrund der Schrift vielleicht sculteto ex Lipsia ...
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Mi 30. Nov 2011, 18:36

Wenn das so sein sollte, fehlt die sprachl. Verknüpfung von Ehemann/Vater und Ehefrau/Mutter. Es gibt allerdings die Wendung
"ex t(h)oro (legitimo)", um eine eheliche Geburt zu dokumentieren. Leipzig liegt zudem arg weit entfernt vom Geburtsort. Wie auch immer, mit Spekulationen kommt man vielleicht dem Ziel näher.
:)
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Mi 30. Nov 2011, 18:40

Hier übrigens liegt Ceckcyn!
http://de.wikipedia.org/wiki/Cekcyn
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon Zythophilus » Mi 30. Nov 2011, 19:09

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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Mi 30. Nov 2011, 19:12

Servus, Zythophilus! In http://www.verwandt.de/forum/download/file.php?id=1141&sid=556e3f5b188ae17bbcba682189550a9d&mode=view lese ich Ceckcyn (wie auch immer das ausspricht... :lol: ).
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon Zythophilus » Mi 30. Nov 2011, 19:30

Zuerst war von Ciechochin die Rede. Handelt es sich um zwei verschiedene Orte, zweimal denselben Ort in unterschiedlicher Schreibweise oder lediglich um einen Transskriptionsfehler in einem der Fälle?
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Mi 30. Nov 2011, 22:05

Zythophilus hat geschrieben:
Zuerst war von Ciechochin die Rede.
So ist es, aber es handelt sich um den daselbst ausgefertigten andersartigen Sterbeeintrag. Die beiden Geburtseintragungen fanden in Ceckcyn statt. Also zwei verschiedene Orte und kein Schreibfehler o. dgl.
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon Zythophilus » Mi 30. Nov 2011, 22:09

Zum Glück müssen wir die Aussprache nicht klären. :smile:
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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon felizitas » Do 1. Dez 2011, 13:54

Liebe Lateiner,

vielen vielen herzlichen Dank für Eure ganzen, sehr hilfreichen Übersetzungen, Entzifferungen und Deutungen samt kulturwissenschaftlichem Hintergrund! - Merci vielmals! :-)

Zum Hintergrund meiner Forschung: Ich forsche im Bereich der Koschneiderei in Westpreußen. Diese lag südwestlich von Danzig im Süden des späteren Landkreises Konitz (hier dunkelgrün, an der Grenze zu Pommern):

    Bild

Auf Wikipedia habe ich eine Karte mit den Dörfern der Koschneiderei - südlich der Stadt Konitz - eingestellt:

    Bild

Zythophilus hat geschrieben:Zuerst war von Ciechochin die Rede. Handelt es sich um zwei verschiedene Orte ...?

Nein, es sind nur verschiedene Namen und Schreibweisen für den gleichen Ort: Alle drei Urkunden beziehen sich auf Deutsch Ceckzin:


consus hat geschrieben:Hier übrigens liegt Ceckcyn!

Ja, fast! ... ganz in der Nähe, quasi ein (entfernter) Nachbarort - bei jenem Ceckcyn handelt es sich um Polnisch Cekzin im benachbarten Landkreis Tuchel. - Die hier eingestelltn Kirchenbuchauszüge stammen aus dem etwas westlicher gelegenen Deutsch Cekzin in der Koschneiderei im (späteren) Landkreis Konitz - auch Deutsch Zekzyn oder Kekzin - polnisch "Ciechocin".


Zythophilus hat geschrieben:War nicht von http://de.wikipedia.org/wiki/Gmina_Ciechocin die Rede?

Auch dahinter verbirgt sich wiederum das polnische Cekzyn im östlich angrenzenden Landkreis Tuchel (siehe 1. Karte oben).


consus hat geschrieben:wie auch immer das ausspricht...

Soweit ich weiß "Tschi-ekotschin" bzw. "Tschett-schin", wobei ich (neben den fehlenden lateinischen auch) keine polnischen Sprachkenntnisse habe.


consus hat geschrieben:Auf Grund dieses hs. Befundes möchte ich auch in der vorangegangenen Urkunde in der ersten Zeile statt "et" ein "ex" lesen, sodass die Übersetzung lautet: "... von Elisabeth..." und nicht "und Elisabeth ...".

Ja, das hat dann den Vorteil, dass ein Bezug zu Elisabeth besteht. - Ich dachte erst, es sei ein "et" und beziehe sich auf den Beruf des Vaters - "Schulze und ...", aber dann fehlt die Verbindung zu Elisabeth.

Vielleicht kommen wir bzgl. des "ex" mittels anderer Kirchenbucheinträge ähnlicher Struktur von anderen Pfarrern mit leserlicheren Handschriften weiter -.


Medicus domesticus hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, ob nicht nach
sculteto ex...ein Ortsname kommt..., den ich aber nicht entziffern kann.

Ortsnamen mit "L" in der Gegend - das könnte z. B. Lichnau sein, wobei dann wie gesagt der Bezug zwischen dem Schulzen und Elisabeth fehlen würde und Johannes Schweminski (ein "sch" gibt es im Lateinischen nicht?) nicht nur Schulze von Deutsch Cekzin war, sondern auch dort geboren und in der Kapelle Sankt Martin in Deutsch Cekzin getauft wurde.


consus hat geschrieben:felizitas kann uns vielleicht sagen, ob es eine Clara Elisabeth Nelke (bzw. in der fem. Form Nelkin) gibt.

Nelken über Nelken in der Koschneiderei - hier so weit ich weiß eine Maria Elisabeth Nelke. Eine Clara Elisabeth Nelke ist mir zumindest (noch) nicht bekannt. Die Wortlänge könnte für Maria passen und die Wortendung vielleicht auch, aber ich tue mich schwer, in die Versalie ein "M" hineinzuinterpretieren.


Hier Bild finden sich noch einige Hintergrundinformationen zu den Schwemin(ski)s, zur Koschneiderei und - den Schwemin(ski)s in der Koschneiderei.

Nochmals vielen Dank und viele Grüße von der Spree

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Re: Geburtseintrag Johannes Jacob Schwemin *1802, KB Ceckzin

Beitragvon felizitas » Fr 2. Dez 2011, 12:34

Hier der letzte Stand der Transkription des Geburtseintrags von Johannes Jacob Schwemin *1802 (2. Abb.) von consus mit den Ergänzungen und weiteren Ideen als Zusammenfassung:

consus et al. haben hat geschrieben:
Ceckcyn

Andreae Schwemin Sculteto ex _______ [Ll...?/legitima coniuge?/t(h)oro (legitimo)?/Clara?/Maria?]
Elisabeth Nelke natus est filius die 30mo
Decembris 1802 hora 12 noctis qui 1mo Januar
1803 baptizatus et nominatus Joannes Jacobus
Patrini fuere Jacobus Schwemin Juvenis
studiosus et Maria Semrau __ Scultet____
______ [soror?] ambo de Ceckcyn


Gibt es noch Ideen oder Bestätigungen für potentielle Lückenfüller?

Viele Grüße von der Spree

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Re: Geburtseinträge Johannes Jacob Schwemin 1902/03

Beitragvon felizitas » Fr 2. Dez 2011, 18:02

consus hat geschrieben:Vielleicht ist die Deutung "ex legitima coniuge" möglich: "aus (von) der rechtsmäßigen Ehefrau" (o. dgl., zur Kennzeichnung der ehelichen Geburt des Kindes), wobei das vermeintlich kleine l als c zu lesen wäre.

[...] Es gibt ... die Wendung "ex t(h)oro (legitimo)", um eine eheliche Geburt zu dokumentieren. [...]


Ich sehe drei Argumente, die aus meiner Sicht für eine Interpretation in diese Richtung sprächen:

  • es würde sich um eine für Kirchenbücher durchaus typische Information in handeln
  • im Gegensatz zu den explizit ausgeschriebenen Eigennamen wirken diese Worte(?) wie flüchtig hingeworfene Routine-Begriffe
  • im konkreten Fall auch inhaltlich zutreffend: Das Paar war zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren verheiratet.

Viele Grüße von der Spree

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Heiratseintrag KB Lichnau, Oktober 1819

Beitragvon felizitas » Do 8. Dez 2011, 13:17

Hi,

hier ein Heiratseintrag aus einem Kirchenbuch von Lichnau, Kreis Konitz von 1819 mit der Bitte um Unterstützung bei der Transkription und Übersetzung:

Bild

- Mein mein schwacher Versuch einer Transkription:

Anno 1819 die 30 Octobris e_o __ui_yi__a ___mittendis int_os quoi _etr____
Behrendt __ _enem et Anna_ Thiel [Theil?] Virginen de con___a ad __Contr_____,
Matrimu fuere et habits yma_ Eorum Mutus con_enca Eos y_r Verba de pr__
senti in fau_ Eub__s Matrconsnis conjarsi _amen nulls impu_ements delutus
Tectes fuere Petrus Laskoswki __trius// Eul___ et Petrus Musolf.


... bin gespannt, was wirklich dahinter steckt ... Bild

Viele Grüße

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Re: Transkription/Übersetzung Kirchenbuch-Latein >> Deutsch

Beitragvon consus » Do 8. Dez 2011, 14:13

Die Photographie stimmt an den Rändern und am Ende teilweise nicht mit dem Transkriptionsversuch überein. :roll: Um Zweifelhaftes zu deuten, wäre es sinnvoll, auch benachbarte Eintragungen zu photographieren.
In der ersten Zeile steht "praemissis praemittendis", d.h. "nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden".
Hinter "Berendt" lese ich "juvenem" (Jüngling, Jungmann) und hinter dem Frauennamen "virginem" (Jungfrau).
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