Auslagerung theologischer Teil in Secession

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Auslagerung theologischer Teil in Secession

Beitragvon marcus03 » Do 19. Sep 2024, 06:35

Sapientius hat geschrieben:te. Das Gute, das Wahre, das Schöne bilden die platonische Trias.

Das ist so nirgends gibt und über die Realität hinwegtäuschen will oder soll.
Es gibt immer nur konkret Gutes,Schönes und Wahres, das zudem subjektiv ist.
Sapientius hat geschrieben:aber sie muss "eingebunden" sein,

In was?
In was ist der expandierende Kosmos eingebunden? In was hinein dehnt er sich aus?
Es scheint sich diese WAS selbst zu erschaffen, so wie das Quantenvakuum sich die Materie erschuf
per reinem Zufall = Symmetriebruch/Assymmtrie.
Wahrscheinlichkeit, geschätzt: 1 zu 10hoch500

Nach Heidegger setzt die Seinsvergessenheit in der abendländischen Philosophie bei Platon ein, welcher in seinen Ideendialogen einzig die Ideen als wirklich Seiendes ansetzt und damit die Welt als von diesem höchsten Seienden abgeleitet auffasst.


höchsten Seienden: eine Leerformel erster Güte?? ;-)

Immer diese off-topic-theologischen Diskussionen, die hier eigentlich keine neuen Argumente mehr hervorbringen und die hier auch keinerlei Publikum (mehr) finden - ich glaube fast, da gibt es sinnvollere Möglichkeiten, die eigene Lebenszeit zu investieren.
:-D

ille ego qui hat geschrieben:mmer diese off-topic-theologischen Diskussionen, die hier eigentlich keine neuen Argumente mehr hervorbringen und die hier auch keinerlei Publikum (mehr) finden -

Hier geht es um Philosophie, Heidegger hat zwar Theologie zu studieren begonnen,
aber sich dann anders entschieden. Er hatte u.a gesundheitliche Probleme.
Sein Werk SEIN UND ZEIT erschien übrigens im Jahr 1927, dem Geburtsjahr von Papst Benedikt XVI., die
die Philosophie mit der Theologie zu versöhnen versuchte.
Er führte sogar Dispute mit Jürgen Habermas.

Dass kein größeres Publikum sich findet hat mMn diese Gründe:
a) Das Anmeldeproblem hier
b) Das nachlassende Interesse an solchen Foren, das weiter nachlassen dürfte in Zeiten
immer besserer KI-Info-Möglichkeit.
Sprachliche Anfragen gibt es kaum noch.
Auch Matheforen verlieren Anfragende, eines hat neulich sogar die Monatsprämie in Höhe von
60 Euro für die fleißigsten Helfern gestrichen aus diesem Grund.

Wir haben zudem beschlossen, für theologische Fragen das Unterforum SONSTIGE DISKUSSIONEN zu benutzen, was aber kein Grund sein sollte, kurze Kommentare abgeben zu dürfen,
wenn sich solche Fragen ergeben.

Ich finde, dass eine möglichst weite Betrachtungweise von Themen immer interessant ist.
Denn letztlich hängt alles mit allem zusammen und man gar nicht genug Zusammenhänge zu sehen
und aufzudecken versuchen und natürlich kritisch zu betrachten.

Auch Platon muss man heute anders lesen im modernen Weltbild.
Ich denke dabei z,B. an Carl Friedrich von Weizäcker u.a.
Wer Theologie, Naturwissenschaft und Philosophie nicht zusammen denken kann oder will,
hat keine Zukunft oder muss auf einer Insel leben.
Alle unsere Profis sind hochgebildete, weltoffene, tolerante Menschen,
von denen ich schon sehr viel gelernt habe und es weiterhin möchte.

Omnia inter se cohaerent et nostrumst id investigare, inquirere ad fructum
quam maximum hac ex re capiendum.

Nichts hat jemals ganz allein existiert. Alles steht in Beziehung zu allem.
Buddha


Sapientius hat geschrieben:Dass diese Epoche, die von Verfall und Untergang geprägt war,

Welchen Verfall, welchen Untergang?
Die Wiener Secession wurde am 3. April 1897 von Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Max Kurzweil, Josef Engelhart, Ernst Stöhr, Wilhelm List, Adolf Hölzel, Anton Nowak[1] und anderen Künstlern als Abspaltung (Secession) vom Wiener Künstlerhaus gegründet, da die Künstler den am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und traditionellen – am Historismus orientierten – Kunstbegriff ablehnten.

Ohne Infragestellung gibt es keinen Fortschritt und notwendige Veränderungen.

Mit der Physik Einsteins kam dann die Relativität hinzu.
Doch wenn nunmal alles relativ ist, dann ist es halt so und man muss das Beste daraus machen.
Alles enthält Chancen und Risiken, mal mehr, mal weniger.
Per se ist nichts gut oder schlecht. Unser Denken macht es dazu.

An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu. William Shakespeare (1564 - 1616),


Doch wenn nunmal alles relativ ist, dann ist es halt so ...


Marce, so stimmt es nicht, es ist nicht alles relativ, sondern nur manches; oben und unten sind relativ in Bezug auf den Beobachter; wir sind Lateiner, unsere Grammatik bietet Hilfsmittel, um die relativistische Verwirrung einzudämmen: z.B. die adverbialen Bestimmungen: sie limitieren den Geltungsbereich eines Satzes und schaffen ein Eckchen von Eindeutigkeit im Chaos des Relativen. Wahrheit gibt es nicht umsonst.

Sapientius hat geschrieben:Marce, so stimmt es nicht, es ist nicht alles relativ, sondern nur manches;

Sorry, ich bezog es nur auf Werte, Konventionen, gesellschaftliche Regeln, etc.
Naturwissenchaftliche u.a. Fakten betrifft das selbstverständlich nicht.
In der Sprache gibt es auch Auflösungsprozesse (Tempusgebrauch, Konjunktiv im Dt., Einfluß
anderer Sprachen, Sprachvermischung u.ä.)

Natürlich gibt es/sollte es geben absolute, unantastbare Werte in zivilisierten Gemeinschaften wie das Biophilie-Prinzip, Menschenwürde, Menschenrechte, ...

Das gibt aber nicht in allen Gesellschaften und wird wohl noch lange dauern,
bis es weltweit verwirklicht ist,wenn es überhaupt möglich ist. (eschatologischer Vorbehalt).
Der vir vere humanus = vir vere Christianus bleibt weiterhin eine Vision und zugleich die Triebkraft auf
dem Weg zu einer Welt mit maximaler Humanität, Wertschätzung, Achtung und Würdigung allen Lebens.
Die umfassende Humanisierung der Welt wird eine Utopie bleiben, für die aber dennoch gekämpft
werden sollte- mit friedlichen Mitteln, was wieder ein Problem und Utopie ist:
Der Friedlichste kann nicht im Frieden leben, wenn ...
Je mehr Altruismus den zerstörerischen Egoismus verdrängt, desto näher kommt man an die Utopie heran.
Der Kampf ums Überleben muss rational und ohne Gewalt geführt werden bzw. Gewalt muss maximal
minimiert werden.

PS:
Das heißt nicht, dass ich den Relativismus in jeder Hinsicht gut und richtig finde oder das Wort rede.
Er ist mit großen Problemen behaftet, v.a. weil der Mensch nach Orientierung sucht und
nach letzten Wahrheiten und damit nach dem Sinn des Lebens.
Dass der etwas mit LIEBE bzw. Erfahrung von Liebe zu tun hat, gibt dich Richtung vor.

Ich erinnere an Dorothee Sölle: "Wir sind geboren um liebesfähig zu werden."
Das Potential ist grundsätzlich, es muss geweckt und gefördert werden.
Es beginnt an der Mutterbrust, wächst mit dem Urvertrauen und der Überwindung von Ängsten.
NENIKEKA TON KOSMON hat jemand einmal übersetzt mit: Ich habe die ANGST überwunden.
Sachverhalte zu relativieren kann helfen Ängste zu überwinden und andere Sichtweise auf die Realität
eröffnen.
Liebe ist "relativ", ist Beziehung, die wohl schönste auf der Welt, immer bezogen auf jemanden oder etwas. Gelingt sie, erledigen sich viele Problem oft von selbst.
Sie ist das Korrektiv zur knallharten Rationalität und dem (selbst)zerstörerischen, krankhaften Egoismus,
der weit über den gesunden, lebensnotwendigen hinausgeht.
Mir fällt dazu Sallust ein:
Ita cum potentia avaritia sine modo modestiaque invadere, polluere et vastare omnia, nihil pensi neque sancti habere, quoad semet ipsa praecipitavit. Nam ubi primum ex nobilitate reperti sunt, qui veram gloriam iniustae potentiae anteponerent, moveri civitas et dissensio civilis quasi permixtio terrae oriri coepit.

dissensio civilis war schon lange nicht mehr so aktuell wie his diebus. :sad:
marcus03
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