Vokabel Sonderform?

Für alle Fragen rund um Griechisch in der Schule und im Alltag

Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team

Beitragvon Polybios » Sa 9. Aug 2003, 09:15

Ich hab mir gedacht, der Stamm ist immer das Wort im Infinitiv ohne -ein also in dem Fall nur kin. Gilt das nicht?
Stamm = Wort im Infinitiv - in?

Grüße
verwirrter Polybios
Polybios
 

Beitragvon Platon » Sa 9. Aug 2003, 09:44

Die Kontraktion beachten! Eigentlich ist [greek]kinein[/greek] [greek]kine-ein[/greek], was im Attischen aber zusammengezogen wird und 'nen Zirkumflex bekommt...
Platon
 

Beitragvon Clemens » Sa 9. Aug 2003, 19:01

Wie lange lernst du eigentlich schon Griechisch? Ich meine, bist du schon lektionsmäßig beim Perfekt?
Benutzeravatar
Clemens
e-Latein Administrator
 
Beiträge: 3842
Registriert: Di 31. Dez 2002, 13:34
Wohnort: Salzburg

Beitragvon Polybios » So 10. Aug 2003, 11:04

Hallo an Alle,

vielen Dank für eure Antworten.
Ich lerne etwa seit einem Monat Griechisch und zwar ziemlich systemlos. Perfekt hab' ich schon gehabt aber ich hab erst gestern was von ersatzdehnung gehört. :)
Allerdings habe ich beschlossen beim Lernen die Akzents (schreibt man das so; ich meine: Zirkumflex..) auszulassen weil es anscheinend nur um die Aussprache geht und ich diese schon im Französischen hasse.
Gibt es grammatikalische Gründe diese zu lernen?

Grüße
Polybios
Polybios
 

Beitragvon Clemens » So 10. Aug 2003, 11:27

Ich lerne etwa seit einem Monat Griechisch und zwar ziemlich systemlos.


Dieses Gefühl beschleicht mich auch - es ist für mich irgendwie ungewöhnlich, dass man schon nach einem Monat mit dem Perfekt anfängt....
Mit welchem Buch lernst du denn?

Es gibt sehr wohl gute Gründe den Akzent zu lernen. Bei einigen Wörtern entscheidet der Akzent über die Wortbedeutung.
z. B.:
  • eimí ich bin - eîmi ich gehe
  • ho bíos das Leben - ho biós der Bogen/Pfeil
  • etc.


Clemens :)
Benutzeravatar
Clemens
e-Latein Administrator
 
Beiträge: 3842
Registriert: Di 31. Dez 2002, 13:34
Wohnort: Salzburg

Beitragvon Sacerdos Viae » So 10. Aug 2003, 13:13

Wenn man Akzente nicht mitlernt, dann sollte man das wohl im Französischen tun, da die grich. Akzente wenigstens klaren REgeln folgen, während es im Französischen zeimlich unübersichtlich ist.
est igitur nimirum id quod ratione sagaci
quaerimus admixtum viris, quod inane vocamus
Sacerdos Viae
Quaestor
 
Beiträge: 60
Registriert: So 11. Mai 2003, 13:47

Beitragvon Polybios » So 10. Aug 2003, 15:08

@ clemens; ich lerne nur mit der Kurzgrammatik von langenscheidt, voll gestopft mit Tabellen aber mit wenig Erklärungen; daher die naiven fragen.

@sacerdos viae; danke für deinen Tipp; Französisch lernen würd' ich mir am liebsten ganz ersparen, aber ich muss es lernen. :? Aber die regeln werden doch wohl kaum so klar sein, dass man die Akzente nicht mitlernen muss; Es sei denn diese sind wie im lateinischen der 2. Fall. virtus, virtutis muss ich lernen aber mit der zeit geht das so in Fleisch und Blut, dass man bei neuen Vokabel den 2. Fall meistens richtig erraten kann.
Meine Grammatik führt nicht sehr viele Regeln an :(

Vielen Dank nochmal,

Polybios
Polybios
 

Beitragvon Polybios » So 10. Aug 2003, 15:11

Clemens hat geschrieben:
ho bíos das Leben - ho biós der Bogen/Pfeil



Das Beispiel hab ich schon gekannt. deine Sig. hat mich dazu animiert Heraklit aus der Bibliothek auszuboren:
"der Bogen ist dem Namen nach Leben, in der Tat aber Tod" :D

Grüße
Polybios
Polybios
 

Beitragvon Clemens » So 10. Aug 2003, 15:37

Aber die regeln werden doch wohl kaum so klar sein, dass man die Akzente nicht mitlernen muss...

Na ja, es ist so, dass man bei Substantiven beispielsweise den Akzent des Nominativs schon lernen muss (siehe die obigen Beispiele). Wenn man das Wort dann aber dekliniert, kann man folgende Regeln bei fast allen Wörtern anwenden:

  1. Der Akut kann auf letzter, vorletzter und drittletzter Silbe stehen, egal ob sie lang oder kurz ist.
  2. Der Zirkumflex kann auf letzter und vorletzter Silbe stehen, nur auf naturlangen Silben.
  3. Der Gravis kann nur auf der letzten Silbe (aber nicht vor einem Satzzeichen) stehen und ersetzt dort im Satz den Akut.
  4. Der Akut auf vorletzter Silbe bleibt beim Beugen.
  5. Eine Endbetonung bleibt endbetont: Akzent ist der gleiche wie beim Artikel.
  6. Der Akut auf der drittletzten rückt auf die vorletzte, wenn die letzte Silbe lang ist.
  7. Der Zirkumflex auf der vorletzten Silbe wird zu einem Akut, wenn die letzte Silbe lang ist.

Die beiden Wörter habe ich auch von Heraklit...:D

ich lerne nur mit der Kurzgrammatik von langenscheidt, voll gestopft mit Tabellen aber mit wenig Erklärungen; daher die naiven fragen.

Ich würde auf jeden Fall noch ein Lehrbuch nehmen. Ich habe beispielsweise Kantharos und andere hier haben Hellas. Es gibt auch noch einige mehr...
Wenn du schon kein Buch willst, kannst du dir ja auch einmal diese Seite anschauen, die ist meines Erachtens auch nicht schlecht.

Clemens :)
Benutzeravatar
Clemens
e-Latein Administrator
 
Beiträge: 3842
Registriert: Di 31. Dez 2002, 13:34
Wohnort: Salzburg

Beitragvon Polybios » So 10. Aug 2003, 19:50

Hallo Clemens,

danke für deine Ratschläge.
Ich werde mir vielleicht ein Lehrbuch bei ebay ersteigern.
Heraklit hätte wohl nicht vermutet, dass sich zwei Menschen sich über ihn unterhalten, sich nicht einmal persönlich kennen, sich noch nie gesehen haben und nicht einmal über seine Weisheit sondern sich über seine Vokabelsammlung unterhalten. :D

Danke nochmal
Polybios
Polybios
 

Beitragvon Clemens » Di 12. Aug 2003, 12:27

Ich werde mir vielleicht ein Lehrbuch bei ebay ersteigern.

Das Geld ist sicher nicht schlecht investiert, denn nur mit einer Kurzgrammatik zu lernen ist natürlich nicht der effektivste Weg - schließlich muss man ja nicht nur die Formen können...:)
Benutzeravatar
Clemens
e-Latein Administrator
 
Beiträge: 3842
Registriert: Di 31. Dez 2002, 13:34
Wohnort: Salzburg

Beitragvon Polybios » Do 14. Aug 2003, 10:41

Clemens hat geschrieben:Das Geld ist sicher nicht schlecht investiert, denn nur mit einer Kurzgrammatik zu lernen ist natürlich nicht der effektivste Weg - schließlich muss man ja nicht nur die Formen können...:)


Ich fürchte das stimmt. :D
Polybios
 

Beitragvon Polybios » Do 14. Aug 2003, 16:09

Ich werde gleich nochmal eine Frage anhängen, bezüglich Dissimilation die in meinem Buch zwar angeführt aber beim Beispiel ignoriert wird.
ich habe gemacht:
[greek]pefoieka[/greek]
Was ist daran falsch?

Danke,
Polybios
Polybios
 

Beitragvon Platon » Do 14. Aug 2003, 16:51

Ich denke, du gehst aus von [greek]poiew[/greek]... Stamm ist [greek]poie-[/greek] --> Reduplikation --> [greek]pepoie-[/greek] --> Perfektendung --> [greek]*pepoieka[/greek] --> Dehnung bei den Verba Vocalia --> [greek]pepoihka[/greek]

Wieso [greek]f[/greek]?

EDIT: Achso, ich glaub ich weiß, was dich verwirrt... bei den Verben, die mit einem aspirierten Konsonanten (Phi, Theta, Xi) beginnen, kommt es bei der Reduplikation zu einer Wegnahme des Hauchlautes + Epsilon

z.b. [greek]futeuw[/greek] --> [greek]pefuteuka[/greek]
[greek]qeaomai[/greek] --> [greek]teqeamai[/greek]
Platon
 

Beitragvon Gast » Do 14. Aug 2003, 17:07

Das ist in meinem Buch anscheinend etwas unglücklich ausgedrückt.
Danke, ich glaube ich hab es verstanden.

Grüße
Polybios
Gast
 

Vorherige

Zurück zu Griechischforum



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste